Bei dem zu ersetzenden Brückenbauwerk handelte es sich um eine schiefwinklige dreifeldrige Möllerträgerkonstruktion aus dem Jahre 1905. Die historischen Brückenaufbauten sind denkmalgeschützt. Im Zuge des 5-spurigen Ausbaus der Prager Straße wurde ein Ersatzneubau der Prager Brücke erforderlich.
Der Leitgedanke für den Entwurf bestand in der Integration der historischen Brückenaufbauten in einen zeitgemäßen Brückenneubau. Aufgrund der geringen zur Verfügung stehenden Bauhöhe und der Forderung nach stützenfreier Überbauung der Bahngleise wurde das Brückenbauwerk als fugen- und lagerloses Einfeld-Rahmentragwerk in Verbundbauweise ausgeführt.
Die denkmalgeschützten Sandsteinobelisken behielten ihre Symbolwirkung auf der Brücke. Entwurfsentscheidend war die Stellung der Obelisken, welche wiederum im Stadtraum wirksam sein sollten. Zu diesem Zweck wurden sie eingerückt, zwischen Rad- und Gehweg neu aufgebaut und in ihren historischen Zustand konservatorisch belassen (lediglich gereinigt und mit einem matten farbneutralen Graffitischutz überzogen). Eine transparente Geländerkonstruktion unterstreicht die Schlankheit des Überbaus und ist ein Verweis auf den zeitgemäßen Neubau der Brücke.
Neben der funktional erforderlichen Beleuchtung der Brücke als Verkehrsraum sieht das Lichtkonzept eine atmosphärische Ausleuchtung der Gehwegbereiche und eine Akzentuierung der historischen Aufbauten vor.