Jugendforum am Markt

Beschreibung

STÄDTEBAULICHES KONZEPT

Die bestehende Bebauung wurde dem Anspruch an ein Bürgerforum nicht gerecht.
Die rege Nutzung des Marktplatzes für kulturelle Ereignisse erfordert eine räumliche Öffnung und Erweiterung des Bürgerhauses auf den Marktplatz.


ARCHITEKTONISCHES KONZEPT

Das Generationen übergreifende Forum wird durch eine transparente vorgestellte 2-geschossige Erweiterung auf den Marktplatz ermöglicht. Das bestehende konstruktive Achssystem der ehemaligen Feuerwehr wurde in den neuen Kontext übertragen und gliedert die moderne Riegel-Pfosten-Fassade zum Platz, die sich auch in Maßstäblichkeit und Proportion an der angrenzenden Platzfassade orientiert.
Das Dach wurde von der Traufe bis in Höhe des stehenden Holz-Dachstuhles zurück gebaut. So konnte ein leicht geneigtes Pultdach aufgelegt werden, das im Obergeschoss eine Galerie vor den Vereins- und Seminarräumen entstehen lässt.
Durch kleine aber wirksame Eingriffe in den Bestand, wurde das Foyer als Raum neu gefasst, Künstlerumkleiden und Stuhllager wurden in einem rückwärtigen eingeschossigen Baukörper zur Ludwigsburgstraße orientiert untergebracht.


FUNKTIONALES KONZEPT

Durch die räumliche Vergrößerung kann das bisherige Foyer großzügig bei Veranstaltungen im Saal und in den Gruppenräumen bespielt werden.
Ein multifunktionaler Tresen/Infopoint bietet die Möglichkeit flexibler Nutzungen über den Tag.
Die Bewirtung der Gäste in Veranstaltungspausen oder bei Feierlichkeiten wird über eine Vergrößerung der Küche und Anordnung einer Theke hinter einer mobilen Faltwand realisiert, die im Alltagsbetrieb geschlossen ist.
In Erweiterung zum Foyer findet Medienraum Platz, der zum Forum durch eine Faltwand zu schaltbar ist. Diese Nutzung wird Bestandteil der Ausstellung Wisent-Welt, kann aber auch bspw. für Seminare oder Kino flexibel genutzt werden.
Die Erschließung der Vereinsräume im Obergeschoss erfolgt vom Forum barrierefrei mit einem verglasten Aufzug und einer einläufigen Treppe.
Um eine bessere räumliche Vernetzung des Jugendbereiches mit dem Forum zu erreichen, wird eine neue Verbindung auf Obergeschossebene barrierefrei über einen treppenbegleitenden Plattformlift vorgeschlagen.

ENERGETISCHE SANIERUNG

Die Bestandsgebäude Bürgerhaus und ehemaliges Feuerwehrhaus wurden Ende der 80er Jahre baulich miteinander verbunden und erfuhren seitdem keine Veränderungen.
Die vorgeschlagenen baulichen Maßnahmen sind im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens mit der energetischen Sanierung des Bestandes nach ENEV 2016 einhergegangenen. Der geforderte Einsatz von regenerativen Energien konnte durch Photovoltaik auf den Dachflächen umgesetzt werden.

WIRTSCHAFTLICHKEIT

Die ergänzenden Baukörper müssen dem Prinzip der konstruktiven Einfachheit folgen. Die Foyer- Erweiterung besteht aus einem vorgefertigten Skelettbau aus filigranen Stahlprofilen und einem wirtschaftlichen Stützen – und Deckenraster. Das Dach erhält eine vorbewitterte Titanzinkstehfalzdeckung, die farblich mit den in Schiefer gedeckten Dächern korrespondiert.